Die Arbeitsgemeinschaft Inklusiver und Heilpädagogischer Schulen ist ein Zusammenschluss von Schulen, die sich an den Bedürfnissen von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf orientieren und auf der Grundlage der Waldorfpädagogik und der anthroposophischen Heilpädagogik arbeiten. Die Bezeichnung heilpädagogische Schule will einen ganzheitlichen Ansatz von Lernen und Entwicklung, auch der gesundheitlichen, verdeutlichen. Diese Schulen haben ihren historischen Ursprung in der Förderklasse, die Karl Schubert an der ersten Waldorfschule in Stuttgart führte. Sie unterrichten häufig Schüler*innen mit unterschiedlichem Förderbedarf gemeinsam, soweit dies die Schulgesetze der Bundesländer zulassen, auch zusammen mit Schüler*innen ohne attestiertem sonderpädagogischem Förderbedarf. Sie haben dabei unterschiedliche Schwerpunkte und Konzepte ausgebildet. Einige dieser Schulen, vornehmlich mit den Förderschwerpunkten Lernen oder emotionale und soziale Entwicklung, bezeichnen sich als „Waldorfförderschule“. Andere haben den Status eines Förderzentrums. Es gibt in der Arbeitsgemeinschaft Waldorfschulen mit einem Förderschulzweig und zunehmend solche, die sich in ihrem Bemühen um alle Schüler*innen dezidiert als „inklusive Waldorfschulen“ bezeichnen. Wie eine Befragung im Schuljahr 2016/17 zeigte, unterrichten auch viele Waldorfschulen ohne entsprechenden schulrechtlichen Status oder Zugehörigkeit zur Arbeitsgemeinschaft Heilpädagogischer Schulen einzelne Schüler*innen mit attestiertem sonderpädagogischem Förderbedarf.
Die Träger der 95 Schulen der Arbeitsgemeinschaft, die 9.315 Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichten, sind Mitglieder im Bundesverband anthroposophisches Sozialwesen e.V., kurz Anthropoi Bundesverband und/oder im Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Nach intensiver Diskussion und Beratung in unterschiedlichen Gremien hat sich die Arbeitsgemeinschaft 2017 mit einer Erklärung zu den Anforderungen und der Umsetzung des in Art. 24 UN-BRK formulierten Menschenrechts auf schulische Inklusion als diskriminierungsfreie Gemeinschaft aller Kinder und Jugendlichen mit und ohne Behinderung positioniert.