Weihnachtsspende statt Weihnachtskarte

Die Nähwerkstatt der sozialtherapeutischen Einrichtung Mayri in Jerewan, Armenien Foto: Sonja Zausch

Zusammenarbeiten, sich vernetzen, sich austauschen, sich gegenseitig stärken und auch Anregungen geben, ist wesentlich, um Teilhabe für Menschen mit Assistenzbedarf zu verwirklichen. In diesem Jahr möchten wir deshalb unsere Weihnachtsspende statt Weihnachtskarten der internationalen Zusammenarbeit widmen: Alle zwei Jahre veranstaltet die Konferenz für Heilpädagogik und Sozialtherapie am Goetheanum in Dornach/Schweiz eine internationale Tagung. Zu dieser Tagung kommen engagierte Menschen aus allen Regionen der Welt, die sich in anthroposophisch orientierten Initiativen für die Menschenrechte und Lebensbedingungen von Menschen mit Assistenzbedarf einsetzen, in die Schweiz.
In den meisten Weltregionen sind die Arbeits- und Lebensbedingungen für Menschen mit Assistenzbedarf und ihre professionellen BegleiterInnen äußerst prekär: Kaum staatliche Unterstützung oder Finanzierung für die Einrichtungen und ihre MitarbeiterInnen. Die Arbeit vor Ort zeichnet sich oft durch viel Eigeninitiative aus. Um diesen MitarbeiterInnen internationale Zusammenarbeit zu ermöglichen, hat die Konferenz für Heilpädagogik und Sozialtherapie einen Solidaritätsfonds eingerichtet. Diesen Fonds unterstützen wir in diesem Jahr.

Die Arbeit gibt uns gemeinsamen Boden unter den Füssen! So beschreibt Zahuri Manoukyan, was für sie die Zusammenarbeit im Rahmen der Internationalen Konferenz für Heilpädagogik und Sozialtherapie am Goetheanum bedeutet. "Für mich wird dadurch unsere Arbeit in Armenien Teil einer weltweiten Bewegung. Und das gibt mir extra Kräfte in meiner täglichen Arbeit hier." Zahuri Manoukyan ist eine jener tatkräftigen Menschen, denen es durch den Solidaritätsfonds ermöglicht wird, an internationalen Treffen in Dornach teilzunehmen.

Lange war Zahuri Manoukyan Lehrerin an der Waldorfschule in Jerewan in Armenien und hat dort eine heilpädagogische Arbeitsgemeinschaft aufgebaut. Aus diesem Impuls heraus, gründete sie 2014 schließlich das Tageszentrum Mayri. Die kleine sozialtherapeutische Einrichtung unterstützt junge Erwachsene mit geistig-seelischer Behinderung. "Sie arbeiten dort sehr personenzentriert", zeigt sich Sonja Zausch beeindruckt. Sie ist Mitglied im Leitungsteam der Konferenz in Dornach und besuchte im November 2017 die KollegInnen in Jerewan. "Neben Arbeit in der Holz-, Keramik-, Kerzen- oder Nähwerkstatt wird dort auch therapeutische Unterstützung, wie Kunst- und Musiktherapie oder Eurythmie, angeboten. Und dies alles ohne staatliche Finanzierung!"

Die internationale Zusammenarbeit ist immens wichtig für die kleine armenische Initiative. Durch die internationale Vernetzung haben sie praktische Anregungen und Beispiele erhalten: Für die salutogenetische Gestaltung der Arbeitsplätze in der Werkstatt, für die ganzheitliche Ausrichtung der Therapien. Die Fortbildung durch die internationale Tagung hilft, die Qualität der anthroposophischen Heilpädagogik und die Professionalität der MitarbeiterInnen zu sichern und weiterzuentwickeln. Wenn Zahuri Manoukyan durch den internationalen Austausch neue Impulse mitgenommen hat, gibt sie diese immer direkt an die daheim gebliebenen KollegInnen weiter. Sie engagiert sich darüber hinaus auch am Aufbau einer heilpädagogischen Hochschulausbildung in Armenien sowie des Ausbildungsseminars in Tiflis, im benachbarten Georgien.

Nachdem Zahuri Manoukyan die letzten Jahre selbst sehr von den Anregungen und dem Austausch in Dornach profitiert hat, hofft sie nun darauf, dass 2018 vor allem den jüngeren KollegInnen die Teilnahme an der internationalen Tagung in Dornach ermöglicht wird.

Wenn Sie den Solidaritätsfonds der Konferenz für Heilpädagogik und Sozialtherapie auch unterstützen möchten, können Sie dies mit einer Spende mit dem Stichwort "Solidaritätsfonds Internationale Tagung" tun:

Empfänger: Fonds für Heilpädagogik und Sozialtherapie Dornach
IBAN: DE48 6837 0024 0068 8408 00
BIC: DEUTDEDB683
Bank: Deutsche Bank, Lörrach 

Wir wünschen Ihnen friedliche Feiertage! Und für das Jahr 2018 viele anregende und ermöglichende Gelegenheiten zum Zusammenarbeiten und Mitgestalten.

 

 

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