Anthroposophisches Sozialwesen trifft Degrowth in Bewegung(en)

Können Behinderteneinrichtungen als Reallabore einer zukunftsfähigen Gesellschaft dienen? Damit abstrakte gesellschaftliche Probleme wie der Klimawandel oder soziale Ungerechtigkeiten ihren Ohnmachtscharakter verlieren, braucht es sichtbare, erlebbare Positivbeispiele, die zeigen, dass und wie ein zukunftsfähiges Leben und Arbeiten möglich ist. Die Mitgliedseinrichtungen von Anthropoi Bundesverband praktizieren bereits erste Schritte in Richtung einer Postwachstumsgesellschaft, die ökologische Grenzen und soziale Bedürfnisse respektiert:
Durch auf Wertigkeit und Genügsamkeit ausgerichtete Produkte, die Realisierung einer nachhaltigen Lebensweise auf Basis von Gemeinschaft, Regional- und Selbstversorgung und solidarische, nicht auf Gewinnmaximierung ausgerichtete ökonomische Organisationsformen. Das zeigen erste Zwischenergebnisse des Projekts "Zukunftsfähige Teilhabe am Arbeitsleben – Auf dem Weg in eine Postwachstumsgesellschaft". Seit zwei Jahren untersucht das von der Software AG-Stiftung geförderte Projekt solche Synergieeffekte, die inklusive nachhaltige Sozial- und Wirtschaftsräume schaffen, vor allem auch mit dem Ziel, Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Assistenzbedarf am Arbeitsleben zu sichern bzw. zu schaffen. Um sich gesellschaftlich weiter zu vernetzen, finden im Rahmen des Projektes nun im Winter 17/18 verschiedene regionale Impulsveranstaltungen statt: Wie am 14. November 2017 in Mannheim. Dort wurden die Schnittmengen des anthroposophischen Sozialwesens mit dem Projekt "Degrowth in Bewegung(en)", einem Porträt von 32 alternativen Wegen zur sozial-ökologischen Transformation, diskutiert. Mit kurzen Impulsen stellten sich an diesem Abend die dazugehörende Bewegung der Ökodörfer und das Netzwerk Care Revolution vor. Anschließend wurde darüber diskutiert, was beide sozialen Bewegungen voneinander lernen können. Lebhaft wurde dabei auch überlegt, ob und wie die Soziale Dreigliederung mit in die zivilgesellschaftliche Diskussion zur Neugestaltung unserer Wirtschafts- und Lebensweise eingebracht werden könnte. Dass zur Neugestaltung dringender Handlungsbedarf herrscht, war unbestritten.

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